Wie herrlich es sich anfühlt, nach 20 Minuten Fahrtzeit in den Parkplatz einzubiegen, nachdem man den Mittag auf der Couch mit der Bundesliga Konferenz verbrachte. Ernsthaft, das war für mich derart surreal, dass ich bis kurz vor der Show nicht richtig in Stimmung war. Nach all den Ausfahrten der letzten Monate und Jahre und den vielen vor der Halle mit Warten verbrachten Stunden bin ich sowas einfach nicht mehr gewöhnt. Luxus!
Vom Klub in die Halle
Tja, früher kleine Läden und jetzt nur noch große Hallen ist mittlerweile zum Programm geworden. Wo man 2016 noch zwei Shows im Maimarktclub spielte, wird nun die wirklich riesige Maimarkthalle bespielt. Witzige Sache: der Club fungierte an diesem Abend als Garderobe für die mehr als doppelt so vielen Konzertbesucher. Mit ihrem nahezu quadratischen Grundriss bietet die Maimarkthalle extrem viel Platz an den Seiten und die Bühne wirkt fast etwas mikrig inmitten der Blechhütte. Auch hier war ich im Voraus nicht gerade sicher, ob die Stimmung gelingt. Aber Mannheim war schon 2014 auf dem Openin-Festival ein gutes Pflaster für den Klub und dies schlug sich auch am Samstag nieder. Wo ich in Saarbrücken noch von „Rumgeschiebe“ sprach, bekam man in Mannheim erstmal überhaupt keinen Fuß mehr auf den Boden. Gefällt!
Die Jungs beweisen momentan Abend für Abend, dass sie absolut zurecht auf diesen großen Bühnen stehen. Auch wenn es mir im kleinen Rahmen immer noch besser gefällt, kann man ihnen die Live-Qualitäten, gerade vor großem Publikum, nicht absprechen.
Setlisten früher versus heute
Aus dem Archiv: Kraftklub im Maimarktclub beim Openin Festival 2014. |
Ein kurzer Exkurs, für die ewigen Setlist-Nörgler:
Von den damals 14 gespielten Songs sind 6 noch immer in der aktuellen Setlist vertreten, darüberhinaus besteht jeden Abend die Chance auf einen weiteren via Glücksrad und „Liebe“ wird immerhin im Medley verwurstet. Beschweren kann man sich also nicht, dass die alten Sachen nicht mehr gespielt werden. Höchstens vielleicht darüber, dass es immer die Gleichen sind. Meiner Meinung nach geht die aktuelle Setlist vollkommen in Ordnung, was ihr fehlt, ist lediglich die ein oder andere „Perle“, der Überraschungsmoment, ja, vielleicht das Unerwartete. Ein besonderer Song, der nicht so häufig gespielt wurde oder einfach seit längerem dem Set abgängig ist. Derzeit ist die Setlist auch für den nur einmaligen Konzertbesucher sicher recht vorhersehbar, da fast identisch mit der vom Spätjahr. Das Glücksrad wäre für meinen Geschmack das richtige Werkzeug, um auch Songs wie „Juppe“ mal wieder ins Set zu integrieren. Für mehr Mut!
Bevor ihr fragt: ja, ich rauche wieder.
Im Saarbrücken Artikel habe ich über Vorteile des Hintenmachens berichtet. Ein weiterer, enormer Vorteil für mich als Raucher: ich kann bei einem unliebsamen Song einfach mal kurz an die frische Luft und mir gleichzeitig eine kleine Auszeit gönnen. Als Rauchsong auserkoren habe ich mir hierzu „Unsere Fans“ – der erste große Teil des Sets ist um und eine Pause dringend erforderlich, außerdem kann ich dem Publikum aus dem Weg gehen, was jedes Mal die Fassung verliert, sobald Brummer sich den Weg unter das Volk bahnt. Netter Nebeneffekt: der Song nervt mich ein klitzekleines bisschen und ich kann Fahnenflucht betreiben. Ja, auch als wirklich großer Fan, gibt es Songs, die einem auf den Zeiger gehen. Das finde ich übrigens nicht verwunderlich, sondern absolut normal.
Als ich jedenfalls zurück in die Halle schlenderte, wollte ich bereits die Ansage von „Wie ich“ vor mich hin grummeln. („Könnt ihr auch singen, Stadt XY? Wir fangen ganz einfach an!“) Zu meiner Überraschung kam sie aber nicht, ebenso wenig der Song. Später fand sich die Erklärung für diese vermeintliche Streichung: man schob den Song schlicht und ergreifend nach hinten. Nachdem die B-Stage in Saarbrücken ihr Comeback feierte, wurde sie in der breiten Maimarkthalle kurzerhand mit dem Wagen kombiniert und die Jungs fuhren hin, statt zu laufen. Als zusätzlichen Song verlagerte man das vorher fehlende „Wie ich“ dann auf die B-Stage und das war eine gelungene Umstellung.
Lichtgestalten. |
Auf dem ein oder anderen Bild hier oder live in der Halle habt ihr sicher bereits das K gesehen, was momentan, im Verhältnis zu den letzten Touren, durchaus etwas armselig aussieht. Was einst ein wild leuchtendes, rhythmisch zu den Songs aufleuchtendes Highlight war, ist heute ein Styropor-Klotz. Mega schade! Hier wünsche ich mir das größenwahnsinnige Disko-K zurück, was dem Bühnenbild einfach immer den letzten Schliff gegeben hat. Wenn ich ehrlich bin, würde mir das an visueller Unterstützung sogar reichen. Wenn ich mir nämlich vorstelle, wie ich in 10 Jahren auf einer Kraftklub Show stehe, ist das einzige, was sich in meiner Vorstellung konkret abbildet, ein leuchtendes K.
Ich hatte einen großartigen Abend in der Heimathalle und es war schön, doch das ein oder andere bekannte Gesicht vom Dorf erblicken zu können. An das Gefühl, eine Stunde nach der Show frischgeduscht auf der eigenen Couch herumzulümmeln, könnte ich mich gewöhnen.
Fand das Konzert ziemlich gut stand in der zweiten Reihe. Manche Lieder hätte ich mir gewünscht das sie richtig gespielt werden wie z.b. Dein Lied.
Es worde ein Song gespielt den ich genauso wenig wie du mag. Aber naja muss man drüber stehen 🙈 Alles in allem ein gelungenes Konzert ( bis auf das dass Wasser nach 4 liedern leer war) immer wieder gerne 🙈
Fand das Konzert auch super! Und was das Medley betrifft, kann ich Dir nur zustimmen. Würde mir da auch einige Songs, wie Liebe z.B., lieber in ganzer Länge wünschen. Aber das ist halt Geschmackssache 🙂
Da hast du wirklich recht (: aber sie müssen halt schauen was den fans besser gefällt 🙂 trotz allem auch wenn man vorne kaum noch luft hatte würde ich es immer wieder machen 🙂 und ich liebe deinen blog ich lese ihn super gerne fühlt sich immer an live dabei gewesen zu sein (: mach weiter so :* liebe an dich <3
War auch dort und fand es klasse!
Das mit dem K hat den einfachen Grund, dass das LED-K in einer C1-Anlage hing (die Kästen über der Bühne), die sehr schwer ist. Die meisten Hallen der zweiten Tourrutsche waren nicht für eine C1-Anlage geeignet und somit musste das LED-K leider weichen. Finde ich auch sehr schade, aber meiner Meinung nach hat Gunnar es dennoch sehr gut gelöst und mit den drehbaren Backdrops trotzdem für Abwechslung im Hintergrund gesorgt hat.
Liebe Grüße,
Karla