Promophase. Das bedeutet, jeden Tag könnte potenziell an einer anderen Straßenecke musiziert werden und man lebt in steter Angst, sofort aufbrechen zu müssen. Ich war noch nie ein großer Fan dieser Zeit, weil die Shows selten zu überzeugen wissen, man aber trotzdem unbedingt dabei sein möchte, weil die neue Platte eben noch so herrlich frisch und unverbraucht ist.
Dieses Mal finde ich die Promophase ganz besonders schlimm, weil der eigentlich lukrative Bonus, nämlich das vollumfängliche Live-Zelebrieren der neuen Platte, abseits der Singles ganz ausbleibt. Trotzdem hat man natürlich die Angst, dass bei der nächsten Show die man auslässt, dann auf einmal das große Feuerwerk ausgepackt wird. Ja, first world problems, aber auch damit muss man als Tourer eben strugglen. Man möchte nichts verpassen und muss in diesem Falle dann manchmal auch ein paar bittere Pillen schlucken.
Die Show bei der Südbrücke ist die letzte ihrer Art und die Promo ist endgültig überstanden. Das lässt mich mit guter Laune in der idyllischen Location stehen, auch wenn ich eigentlich mittlerweile einfach nur die Tour möchte. Der Sound passt, bei der Setlist gibt es keine Überraschungen und ich würde das Konzert rundum als gelungen verbuchen. Freudenstänze und überschwängliche Begeisterung gibts aber nicht – war eben Promo und das gehört zu einem neuen Albenzyklus dazu. Ich bin jedenfalls bereit dafür, diesen Zyklus in die nächste Phase zu begleiten und endlich in die Tour zu starten.